Weihnachtstag in Eckernförde
Weihnachtszauber in Eckernförde
Eckernförder Weihnachtsmarkt: Wir kommen! Meine Freundin Inke wohnt in Schleswig, ich komme aus Richtung Kiel – und so treffen wir uns quasi in der Mitte. Es ist früher Abend, die Lichter in der kuscheligen Eckernförder Innenstadt sind gerade angegangen und der Ykaernemarkt rund um die St. Nicolai-Kirche ist festlich beleuchtet. Die Temperaturen passen: Mit zwei Grad minus ist es herrlich knackekalt. Inke und ich fallen uns in die Arme und suchen uns gleich einen gemütlichen Platz an einer Punschbude. Nebenan lachen kleine Kinder vergnügt beim Kasperl-Theater und klatschen begeistert. Es riecht nach Mutzen und Punsch, die Kirche strahlt eine festliche Ruhe aus, die mächtigen Bäume am Ykaernemarkt sind umschlungen von Lichterschläuchen. „Wieso heißt das eigentlich Ykaernemarkt?“, frage ich Inke, die aber auch überfragt ist. Ein Nachbar mischt sich ins Gespräch ein. „Das hat was mit der Ykaerneburg zu tun, die hier vor 800 Jahren mal stand“, sagt der gebürtige Eckernförder. Mehr weiß er aber auch nicht, gesteht er.
Mal Livemusik, mal Weihnachtsmann
Wir prosten uns zu mit unseren Glühweinbechern – hier in Eckernförde kommt man immer schnell ins Gespräch. Groß ist der Weihnachtsmarkt nicht, aber gerade das Kompakte rund um die Kirche macht den gemütlichen Charme aus. Einige Kunsthandwerker bieten Selbstgemachtes an, es gibt genügend zu essen und zu trinken, und noch bis Weihnachten findet immer mal wieder Livemusik statt. Manchmal kommt auch der Weihnachtsmann höchstpersönlich und beglückt die Kinder. Das Kasperle-Theater ist gerade zu Ende und es ist etwas wuselig. „Wollt ihr euch die Lebkuchenhäuser angucken oder Karussel fahren?“, fragt eine Mutter ihre Kinder. Die Kleinen sind schon losgerannt zum historischen Holzkarussel, das langsam seine Runden dreht. Es hat etwas Nostalgisches – und Inke und ich kommen richtig ein bisschen runter von der Hetze des Tages.
Christmas-Shopping macht glücklich
Wenn wir schon mal in Eckernförde sind, wollen wir auch noch shoppen gehen. Wir beide kennen uns hier ganz gut aus und steuern gezielt kleine, inhabergeführte Läden an. Mein erstes Ziel ist die Clara Hof Destillerie. Ich kenne das Ehepaar Michelsen. Sie produzieren hier in dem traumhaft schönen Hinterhof richtig edle und preisgekrönte Tropfen. Hm, wie das duftet. Nach vielen unterschiedlichen Gewürzen. „Hier war ich ja noch nie“, freut sich meine Freundin, während sie sich die verschiedenen selbstgebrannten Destillate ansieht. Ich lasse mir eine Flasche einpacken, die ich verschenken möchte. Wir schlendern weiter und schauen uns bei Ostovari edle Möbel und Einrichtungsgegenstände an. Alles ist so festlich beleuchtet. Weiter geht es zu Meerwerk in der Straße Ochsenkopf, ein nachhaltiger Geschenkeladen. Inke kauft sich ein neues Raum-Duftöl.
Mit der Nase an der Schaufenster-Scheibe
Wir spazieren durch die schöne, uralte St. Nicolai-Straße. „Alles ist so liebevoll und heimelig. Wieso fahre ich nicht öfter hier hin?“, fragt sich Inke, während sie im Laden „Krimskrams und Wohnbagatellen“ nach Geschirr stöbert. Auch ich liebe Eckernförde! Wo hat man sonst noch so viele inhabergeführte Läden? So viel Individualität? Buchhandlungen, Juweliere mit persönlicher Beratung, Optiker mit ausgefallenen Brillen, Modeboutiquen – ich kann hier immer Stunden verbringen. „Komm, wir müssen noch einmal in den Spielzeugladen vedes“, sage ich zu Inke. Das Geschäft in der Fußgängerzone Kieler Straße gibt es schon ewig – natürlich auch inhabergeführt. Schon von draußen drücken sich eine Oma mit ihrem Enkel die Nase an der Scheibe platt. Drinnen ist richtig viel los – vor der Kasse steht eine lange Schlange. Ich muss lächeln. Wie schön, dass solche Läden hier noch überleben. Für meine jüngste Tochter kaufe ich etwas von Schleich – und alles wird hübsch weihnachtlich eingepackt.
Essen beim charmanten Italiener
Zum Abschluss möchten wir noch eine Kleinigkeit essen gehen. Relativ schnell sind wir uns einig: Wir gehen ins A Tavola, ein toller Italiener in den historischen Mauern der Alten Bauschule. „Wenn mein Mann und ich in Eckernförde sind, ist das unser Lieblingsrestaurant“, sagt Inke. Und wenn man dann von einem echten Italiener so charmant begrüßt wird mit „Oooh, für so schöne Frauen haben wir NATÜRLICH noch einen Tisch“, dann kann man sich nur richtig gut fühlen. Wir teilen uns einen großen Antipasti-Teller und ein Gericht mit überbackenem Schafskäse und reden über das, was Frauen so reden, wenn sie mal allein los sind. Wir blicken durch’s Fenster: Auf dem großen Vorplatz ist noch ein weiterer kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut – mit gemütlichen Sitzgruppen, regionalen Fleischanbietern und stimmungsvoller Jazzmusik. Müssten wir nicht mit Auto zurück, würden wir uns hier einen weiteren Punsch gönnen.
Fazit: Im Dezember nach Eckernförde zu kommen, ist sowas von großartig! Beste Idee seit langem!
Andrea Schmidt
Auf Tour durch die Eckernförder Bucht
Die freie Journalistin Andrea Schmidt ist für uns auf Tour durch die Eckernförder Bucht. Sie erlebt Land, Leute, Attraktionen so wie Du und ich. Mal ist sie mit ihren Kindern, ihren Freundinnen oder auch alleine unterwegs. Andrea war mit Eseln wandern, in der Clara-Hof Destillerie, beim Piratenspektakel, mit dem E-Bike im Dänischen World unterwegs und auf Winter-Shopping-Tour durch das Ostseebad Eckernförde. Mal sehen was sie in nächster Zeit noch alles in unserer schönen Region erleben wird.